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Lebenshilfe Reutlingen e. V.

Chronik der Lebenshilfe in Reutlingen

1964 auf Initiative von Karl Wilhelm Wolff, Rechtsanwalt bei der Handwerkskammer Reutlingen, der eine Zeitungsanzeige aufgegeben hatte, treffen sich Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung und gründen die Lebenshilfe Reutlingen.

1964/65 wird eine Tagesstätte im heutigen Carlo-Schmid-Haus im Wasenwald eingerichtet ; in einem Zimmer werden die Kinder vormittags betreut; die Eltern, meist sind es die Mütter, bringen ihre Kinder überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Tagesstätte. Oft bleibt kaum Zeit, während der Betreuungszeit nach Hause zu fahren. Die Gründungsmitglieder stellen eine Erzieherin ein, die jedoch nach kurzer Zeit schwanger wird, so dass das Betreuungsangebot wieder neu organisiert werden muss.

1965 am 1.Mai siedelt die Tagesstätte, nunmehr als Ganztagseinrichtung, in die Gartenstrasse 21A, ein altes Hinterhofgebäude, um. Die Eltern sind es, die in Eigenarbeit die Räume umbauen und renovieren.

1966 tritt das Baden-Württembergische Schulgesetz in Kraft, das eine Schulpflicht auch für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung einführt. (damals noch „Sonderschule für bildungsschwache Kinder und Jugendliche“)

1967 wird die bestehende Einrichtung zur öffentlichen „Sonderschule für Bildungsschwache“ umgewandelt; die Stadt Reutlingen wird Schulträger. Zur Schule gehören die Räume der Gartenstraße und zusätzliche Klassenzimmer in der Museumstraße 7. Herr Wolfgang Rinn wird erster Rektor der Schule. Dieser Entwicklung gehen intensive Diskussionen voraus, da viele Eltern befürchten, dass eine Schule in städtischer Trägerschaft eventuell schwerer behinderte Kinder vom Schulbesuch ausschließen könnte. In Gesprächen mit dem Schulamt und OB Kalbfell können diese Bedenken ausgeräumt werden.

1968 wird im städtischen Gebäude Alteburgstraße 15 (dem heutigen Kaffeehäusle) ein Kindergarten für Kinder mit geistiger Behinderung eingerichtet. Wieder renovieren die Eltern und bauen die Räume für die Bedürfnisse der Kinder um.

1969 nachdem die Kapazität der Peter-Rosegger-Schule erschöpft ist (Warteliste!!), richtet die Lebenshilfe ebenfalls in der Alteburgstraße 15 eine „Private Sonderschule für Bildungsschwache“ ein.

1972 vereinbart die Lebenshilfe mit der Gustav-Werner-Stiftung (heute BruderhausDiakonie), dass alle Schulabgänger der Peter-Rosegger-Schule Anspruch auf einen Arbeitsplatz in den Bruderhaus-Werkstätten haben und verzichtet auf den Aufbau eigener Werkstätten.
1972 - 1974 werden von der Lebenshilfe in enger Zusammenarbeit mit den Mariaberger Heimen erste Frühbetreuungsmaßnahmen für Kinder mit geistiger Behinderung und Beratung für die Familien angeboten.

1975 zieht der Kindergarten aus der Alteburgstraße in das Gebäude Wasenstraße 33 in Ohmenhausen um, wo der Körperbehindertenverein bereits einen Kindergarten betreibt. Gleichzeitig gründet die Lebenshilfe in den freigewordenen Räumen in der Alteburgstraße eine Tagesstätte für schwerst mehrfach behinderte Kinder. Sie wird nach einiger Zeit aus finanziellen Gründen als Zweigstelle der Körperbehindertenschule der KBF in Mössingen weitergeführt und bleibt dort bis 1983. Auf ehrenamtlicher Basis gründet die Lebenshilfe einen Freizeitclub, der von den Schulabgängern der Peter-Rosegger-Schule besucht wird. Die Nachfrage wird schnell größer und ist auf Dauer nicht mehr ehrenamtlich zu leisten.

1980 ruft die Lebenshilfe Reutlingen gemeinsam mit der Gustav-Werner-Stiftung eine Einrichtung zur Freizeitgestaltung und Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung BAFF (Bildung, Aktion, Feste, Freizeit) ins Leben. Kurse, Freizeiten und Feste werden immer in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen angeboten. Sitz von BAFF wird das gemeinsam mit dem Körperbehindertenverein/Ohmi-Club genutzte städtische Gebäude in der Hermann-Kurz-Straße 38.

1983 zieht die Gruppe schwerbehinderter Menschen aus der Alteburgstraße nach Mössingen in die Räume der KBF. Jetzt werden Pläne für die Nutzung des Gebäudes Alteburgstraße 15 als Cafe auf Lebenshilfe-Initiative entwickelt. Wieder bauen Eltern und Freunde der Lebenshilfe das Haus für die neue Nutzung um. (Küche, Terrasse, Lager- und Büroräume)

1984 am 1.April wird das Kaffeehäusle eingeweiht. 3 MitarbeiterInnen mit geistiger Behinderung finden hier ihre Arbeitsplätze, die als ausgelagerte Arbeitsplätze der Bruderhaus-Werkstätten geführt werden. Im oberen Stock zieht das BAFF Büro ein, um eine gemeinsame Anlauf- und Koordinationsstelle zu schaffen.
Da 1984 in der Pomologie die Landesgartenschau stattfindet, wird das Kaffeehäusle schnell in der Öffentlichkeit bekannt und von den Reutlingern angenommen. Von Anfang an ist das Kaffeehäusle kein „Vereinslokal“ im klassischen Sinne, sondern wird als attraktives Cafe angenommen.
Menschen, die sonst kaum Kontakt mit Menschen mit Behinderung haben, begegnen im Kaffeehäusle besonderen MitarbeiterInnen und Gästen und lernen den offenen und persönlichen Kontakt schätzen. Darüber hinaus ist das Kaffeehäusle Anlauf- und Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung und ihre Familien.

1989 FEDER wird als familienunterstützender Dienst gegründet, ab 1991 gemeinsam mit der BruderhausDiakonie.

1996 wird der Anbau des Kaffehäusles geplant, in Angriff genommen und aus Spendenmitteln finanziert. Eltern und Freunde der Lebenshilfe unterstützen die Baumaßnahmen, vor allem im Außenbereich. Die Stadt Reutlingen übernimmt die Sanierung des alten Baubestandes. Damit das Kaffeehäusle in der Umbauzeit nicht geschlossen werden muss, zieht der komplette Betrieb ca. 200m stadteinwärts in das Glashaus der Pomologie, welches die Stadt Reutlingen zur Verfügung stellt.

1996 im Juni kann die Neueröffnung des Kaffeehäusles gefeiert werden.

1998 BAFF veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Sonderpädagogik und der Kunstschule Metzingen das Internationale Kunstsymposion „andersART“. KünstlerInnen mit und ohne Behinderung arbeiten an 12 Tagen im Park und schaffen architektonische Skulpturen.

 

2000 veranstaltet BAFF gemeinsam mit der Fakultät für Sonderpädagogik, der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung und dem Kulturamt der Stadt Reutlingen das erste Internationale Kulturfestival KULTURVOM RANDE. Das KAFFEEHÄUSLE zieht mit Küche und Mobiliar für eine Woche ins Festivalzelt auf dem Bruderhausgelände in der Stadtmitte.

 

2002 2. Internationales Kulturfestival KULTUR VOM RANDE – ein Fest für die Augen. Ein Schwerpunkt: die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“.

 

2004  Gründung des Eltern-Netzwerks der Lebenshilfe

 

2005  3. Internationales Kulturfestival KULTUR VOM RANDE – ein Fest für die Ohren – über 800 Trommler/innen kamen nach Reutlingen. Das gemeinsame Theaterprojekt von BAFF, dem Theater Reutlingen die Tonne und der Fakultät für Sonderpädagogik startet und erarbeitet seither jährlich eine Produktion, die im regulären Spielplan ihren festen Platz hat.

 

2006 – 2009  Das Projekt ZIP – Zukunft individuell planen-  kann Menschen mit Handicap unterstützen, eigene Ideen und Wünsche umzusetzen, im Blick auf Arbeit, Wohnen und Freizeitgestaltung.

                

2008  4. Internationales Festival KULTUR VOM RANDE ein Fest für Hände und Füße. Ein Tanzprojekt mit Profis und unzähligen Workshopteilnehmer/innen lässt den Reutlinger Marktplatz schwingen.

Für den Kindergarten wird von der KBF, der Stadt Reutlingen und der Lebenshilfe eine GbR(Gemeinschaft Bürgerlichen Rechts) gegründet, der die KBF, die Stadt Reutlingen und die Lebenshilfe angehören. Kinder mit und ohne Behinderung besuchen wieder gemeinsam den Kindergarten.

 

2009  Der Aufbau der –Inklusiven Kinder- und Jugendarbeit –  wird von Aktion Mensch gefördert. Hier werden Möglichkeiten, meist in Kooperation mit anderen Angeboten der Jugendarbeit entwickelt, die eine Teilhabe aller Kinder selbstverständlich machen sollen.

 

2010  Das KAFFEEHÄUSLE möchte Familien mit Kindern als besondere Zielgruppe gewinnen; das erste Apfelfest wird organisiert.

 

2011  5.Internationales Kulturfestival – ab in die Mitte;  7 Kunstateliers zeigen ihr Schaffen mit der Baustelle Kunst im Freiluftatelier vor dem Reutlinger Marktplatz.

 

2011  Nach jahrelanger Vorarbeit durch das Elternnetzwerk der Lebenshilfe finden 3 Jugendliche mit Handicap ihren Arbeitsplatz auf dem Hofgut Hopfenburg bei Münsingen. Inzwischen haben hier 8 junge Menschen ihren (ausgelagerten) Arbeitsplatz gefunden. Das Hofgut Hopfenburg, das Elternnetzwerk und die Werkstätten der  BruderhausDiakonie sind Kooperationspartner.

 

2012  Sieben Mitglieder des Theaterprojektes an der Tonne können an zwei Tagen pro Woche ihren Arbeitsplatz in den BruderhausWerkstätten in das Theater die Tonne verlegen und erhalten professionelles Schauspieltraining. Unterstützt werden sie vom Job-Coach der  BruderhausWerkstätten und professionellen Theaterleuten

 

2013  1. Integratives Familienfest der Lebenshilfe Reutlingen auf der Hopfenburg.

Im Kindergarten werden nun alle Gruppen integrativ geführt.

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